Fahrrad

Tag 1 der Verkehrswoche – das Fahrrad.

Am Montag bin ich zusammen mit Torge und Finn-Ole (meinen beiden Wahlkampfleitern) von Erfde nach Kropp mit dem Fahrrad gefahren. Hierbei sind wir durch die beschaulichen Geest-Ortschaften Bergenhusen, Börm und Klein-Bennebek gekommen. Die kleinen Pausen wurden jeweils genutzt, um mit den Bürger*innen vor Orts ins Gespräch zu kommen. Am Ende der Tour wurden wir in Kropp mit Grillwurst, Grillkäse, Bierchen und ’ner Limo versorgt.

Der Zeitplan:  gegen 13:00 Uhr in Erfde gestartet und gegen 18.00 Uhr in Kropp eingetroffen. Die Route (~35km) findet ihr hier: Zu Google Maps

Am Dienstag haben wir uns noch mit dem Tourismusunternehmen Eider-Treene-Sorge GmbH getroffen und über die Radinfrastruktur gesprochen. Meine Gesprächspartner waren Jannick Drews, Geschäftsführer Eider-Treene-Sorge Verband und Frau Budach, Geschäftsführerin grünes Binnenland (https://www.gruenes-binnenland.de/startseite/). 

Die Probleme, die Frau Budach und Herr Drews schilderten, decken sich mit meinen persönlichen Erfahrungen vom Montag:

  • sehr unterschiedliche Qualität der Radwege
  • fehlende Beschilderung
  • keine Möglichkeiten der Reparatur an den Wegen
  • unsichere Wege, besonders für Kinder und Senior*innen, da Autos mit auf den Wegen sind
  • wenig Möglichkeiten, das Fahrrad bei Bedarf mit in den Bus zu nehmen
  • fehlende, sichere Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern an Bahnhöfen und Knotenpunkten.

 

Wir als SPD haben uns mit dem Radverkehr auch im Zukunftsprogramm auseinandergesetzt und liefern damit schon einige Lösungen für oben genannte Probleme:

Im Zentrum der nachhaltigen und sozialen Verkehrswende stehen dabei der Ausbau der öffentlichen Verkehrssysteme und die Verbesserung der Infrastruktur für den nichtmotorisierten Verkehr, in städtischen sowie in ländlichen und kleinstädtischen Räumen. Das Fahrrad – ob konventionell oder elektrisch, mit Anhänger oder als Lastenrad – soll für kurze Strecken Verkehrsmittel Nummer eins werden. Radwege sollen darum konsequent ausgebaut und sicherer gemacht werden. In Wohngebieten, an Haltestellen und an Bahnhöfen ist es oft schwer, einen sicheren und bestenfalls wettergeschützten Abstellort für Fahrräder zu finden. Diese müssen, auch unter Opferung von Autoparkplätzen, stärker geschaffen werden. Zudem muss die rechtliche Grundlage (z.B. die StVO) reformiert werden, so dass sie die Bedürfnisse und Sichtweisen von Fußgängern und Fahrradfahrern stärker in den Fokus nimmt.

 

Was bisher getan wurde:

Die Bundesregierung fördert den Radverkehrs bereits durch einige Projekte. Das Bundesverkehrsministerium ist dabei federführend. Dass Andreas Scheuer nun nicht der große Fahrrad-Minister ist, ist hinlänglich bekannt. Trotzdem schauen wir mal hin, was bisher in unserem Wahlkreis vom Bund gemacht wurde:

Pilotprojekt Husby 

Husby ist eine Gemeinde in der Landschaft Angeln. Es befindet sich unweit von Flensburg und besitzt einen kleinen Bahnhof, der ein wichtiger Bahnhof für Pendler aus der Region ist. Die Gemeinde Husby hat sich dann die Frage gestellt: Wie bekommen wir nun die Menschen zum Bahnhof und wieder zurück ohne, dass sie das Auto benutzen müssen.

Für das Überbrücken der „letzten Meile“ zu Anschlusspunkten (Bahnhof) wurde nun beschlossen, dass das Fahrrad als Zubringer gefördert wird. Durch sichere Abstellanlagen, geschütztes Warten und Fahrgastinformation kann der Bahnhof und die klassischen Bushaltestellen aufgewertet und das Fahrrad als Zubringer gestärkt werden. Eine erste Auswertung der Online-Beteiligung zu Alltagswegen im Kreis hat ergeben, dass bis etwa 2 km zwei Drittel aller Wege zu Fuß oder mit dem Rad bestritten werden. Dies liefert einen Ansatzpunkt für realistische Maximalentfernungen zu Mobilitätsstationen bzw. Fahrradstellanlagen. Exakte Positionierungen wurden für den Pilotraum Husby in einem gemeinsamen Workshop mit lokalen Akteuren erarbeitet.

Was können wir nun daraus schließen?

  • Das Fahrrad ist interessant für kurze Strecken (letzte Meile) und nachhaltigen Tourismus.
  • Das Fahrrad muss dafür in seiner Bedeutung gegenüber dem Auto deutlich hervorgehoben werden.
  • Wir brauchen einen flächendeckenden Radwegeausbau, d.h. Nachbardörfer sollten durch Radwege miteinander verbunden sein. Das ist wichtig für Jugendliche, Kinder und Senior*innen.
  • Eine ausreichende Beschilderung wie beim motorisierten Verkehr muss dringend gewährleistet sein.
  • Es braucht mehr sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an Umsteigepunkten. 
  • Bus und Bahn müssen Fahrräder ausreichend und gesichert mitnehmen dürfen.

Ein Überblick über verschiedene Projekte des Bundes zum Thema „Rad“:

  • Zu Beginn der Legislatur hat die Bundesregierung die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ eingesetzt. Auf Basis der Ergebnisse wurden zwölf Maßnahmen zur Umsetzung beschlossen. Damit hat sie die Weichen für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse gestellt. Sämtliche Maßnahmen befinden sich in den federführenden Ressorts in Umsetzung; alle werden regelmäßig evaluiert.
  • In den Anträgen geht es vor allem darum, die Mobilität und die Verkehrsinfrastruktur in der Fläche zu verbessern. Die Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, mit dem Länder und Kommunen unter anderem den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen können, wurden 2020 von 333 Millionen Euro auf 665 Millionen Euro erhöht. 2021 stiegen sie auf 1 Milliarde Euro jährlich. Ab 2025 werden sie auf 2 Milliarden Euro erhöht.
  • Dazu gehört auch die Förderung des Radverkehrs. Die Mittel wurden deutlich aufgestockt. Mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ stehen bis 2023 Finanzhilfen von bis zu 657 Millionen Euro zur Verfügung, insbesondere für die Realisierung von flächendeckenden, möglichst getrennten und sicheren Radverkehrsnetzen sowie modernen Abstellanlagen und Fahrradparkhäusern.
  • Darüber hinaus fördert der Bund über die Nationale Klimaschutzinitiative mit unterschiedlichen Programmen den Aus- und Aufbau von Radverkehrsinfrastruktur. Seit 2016 wurden im Rahmen des Förderaufrufs „Klimaschutz durch Radverkehr“ insgesamt 143 Millionen Euro für modellhafte Radverkehrsprojekte bewilligt.
  • Zudem werden über das kommunale Breitenförderprogramm Radverkehrsprojekte mit 60 Millionen Euro gefördert, die zur Entwicklung und Anbindung des ländlichen Raumes beitragen können. Zusätzlich werden die Kommunen durch ein gemeinsames Programm von NKI und Deutscher Bahn, die Bike+Ride-Offensive, bei der kurzfristigen Errichtung von Radabstellanlagen in Bahnhofsnähe unterstützt.